Ganz kurzgefasst könnte man sagen: LARP ist gelebte Phantastik.
Live Action Role-Playing, kurz „“LARP“ oder „Liverollenspiel“ ist eine Form des Improvisationstheaters, die es ermöglicht, selbst in die Rolle eines Helden zu schlüpfen und innerhalb einer vorbereiteten Spielgeschichte Abenteuer zu erleben. Allein in Deutschland treffen sich seit mehr als 25 Jahren LARPer*innen zu entsprechenden LARP-Abenteuern. Eine solche Convention kann zwischen 20 und 10.000 Teilnehmern haben.
Als Veranstaltungsorte werden z. B. Wiesen, Wälder, Bunker und Burgen genutzt, die mit phantastischen Kulissen und liebevoller Dekoration in atemberaubende Welten verwandelt werden.
Eine LARP-Con dauert meist 1–5 Tage, die weitgehend als Spielzeit genutzt werden.
Wer gernPen&Paper-Rollenspiele spielt, Cosplay macht oder Fan-Fiction schreibt, der kann durch LARP in eine neue Dimension des Erlebens vordringen. Es ist eine inspirierende Erfahrung, selbst an einem knisternden Feuer zu sitzen und das Heulen der Monster im Wald zu hören.
Im LARP werden keine Mühen gescheut, um das Spielerlebnis so immersiv wie möglich zu gestalten: Sie bauen mittelalterliche Wehranlagen und Dörfer (z. B. das LARP-Dorf Bogenwald), fertigen kampftaugliche Fantasy-Rüstungen an, und Darsteller phantastischer Wesen wie Orks und Dämonen greifen nicht selten auf Masken in Hollywoodqualität zurück. Auch das Kostüm für ein LARP (die „Gewandung“) wird oft in liebevoller Handarbeit selbst angefertigt, kann aber auch in Onlineshops bestellt oder bei spezialisierten LARP-Schneidern in Auftrag gegeben werden. Auf alles, was nicht in die Spielwelt passt, wird dagegen verzichtet.
Durch die detaillierte Gestaltung des Spielbereiches und das konsequente Schauspielern der eigenen Figur entsteht eine Erlebnistiefe, die sich anfühlt, als wäre man Teil eines Films oder Computerspiels – nur dass man im LARP auf den Verlauf der Geschichte freien Einfluss nehmen kann.
Ein Organisatoren-Team (ORGA) legt das Regelsystem bzw. den Spielkodex fest, innerhalb dessen Grenzen sich alle Spielhandlungen bewegen. Die Spielteilnehmer erschaffen ihre Spielfiguren anhand dieser Regeln und statten sie mit eigener Weltsicht und Persönlichkeit sowie der für ihre Rolle glaubhaften Ausrüstung aus.
Sobald das Spielgelände hergerichtet ist und alle in ihre Rollen geschlüpft sind, starten die Teilnehmer ins Spiel.
Die Geschichte einer LARP-Con, auch Plot genannt, wird dabei von drei Fraktionen vorangetrieben, von denen jede ein gemeinschaftliches, schönes Spielerlebnis zum Ziel hat:
Die Spieler (SCs) gehen mit ihrer selbsterschaffenen Heldenfigur (Spielercharakter oder SC) in der Spielwelt auf Entdeckungsreise. Wie Abenteurer wissen sie in der Regel nicht, welche Rätsel, Kämpfe und Geheimnisse sie erwarten werden, können den Verlauf des Spiels aber durch die Handlung ihrer Heldenfigur aktiv beeinflussen.
Die Spielleiter (SLs) sind mit den Rahmenbedingungen der bespielten Geschichte und allen möglichen Plotlösungen vertraut. Mit Funkgeräten untereinander vernetzt, beobachten sie die Aktionen der Spieler aus dem Hintergrund und setzen ihnen zur rechten Zeit die passenden Herausforderungen vor die Nase.
Die Nichtspieler-Charaktere (NSCs) sind Statisten im Auftrag der Spielleitung. Ihr Rollenspiel erweckt die Spielwelt zum Leben, denn sie bekleiden alle für den Verlauf des Plots relevanten Rollen. Das können z. B. Dorfbewohner, Räuberbanden, Zombiehorden oder böse Elfen sein – NSCs sorgen dafür, dass die Spielercharaktere sich ihren Heldenstatus verdienen müssen.
Kämpfe werden aus Sicherheitsgründen mit LARP-Waffen durchgeführt, die aus Fiberglasstäben mit Schaumstoffmantel bestehen und mit einem möglichst realistischen Farbfinish versehen sind. Kämpfe unterliegen zudem speziellen Regeln, die Schläge auf den Kopf oder in die Genitalien verbieten. Auch LARP-Pfeile für Bögen besitzen Schaumstoffaufsätze zum Schutz vor Verletzungen.
Im Gegensatz zum Cosplay müssen Kostüme und Rüstungen im LARP Kampfhandlungen und Stürze verkraften können. Zudem müssen sie geeignet sein, den ganzen Tag darin ganz normal zu agieren – umso beeindruckender ist es, Orks, Tierwesen und anderen phantastischen Kreaturen hautnah gegenüberzustehen.
Auch Magie existiert in den meisten LARP-Spielwelten. Zur Simulation magischer Effekte werden neben Stimme und Gestik z. B. LED-Lichter, Kehlkopfmikrophone oder Pyrotechnik verwendet.
Live Action Role-Playing wird gern beschrieben als „Urlaub von sich selbst“. Durch den Perspektivwechsel, den Rollenspiele ermöglichen, können Teilnehmer ihren Alltagsstress mit größerer Objektivität neu bewerten.
LARPer stammen aus breit gefächerten Altersklassen und sozialen Schichten, doch die Gründe, bei einem Live Action Role-Playing mitzumachen, sind oft ähnlich. Neben künstlerischen und handwerklichen Möglichkeiten wie Schreiben, Nähen, Basteln und Schauspielern fasziniert LARP vor allem durch das Erlebnis selbst. Als Teil einer spannenden Geschichte, deren Verlauf sie mitgestalten können, lernen die Teilnehmer, im Team zu arbeiten, mit unerwarteten Situationen umzugehen, Konflikte zu lösen und sich tiefgründig mit moralischen Fragen auseinanderzusetzen. Rollenspielelemente können somit als effektive Möglichkeit zur Persönlichkeitsbildung genutzt werden, weshalb LARP-Elemente auch immer häufiger Einzug in die Jugendbildung und Pädagogik finden. Da Liverollenspiele eine Gruppenaktivität sind, lassen sich schnell Kontakte knüpfen und durch gemeinschaftliches Erleben zu langfristigen Freundschaften festigen.
LARPs werden oft von gemeinnützigen Vereinen, Jugendgruppen oder privaten Veranstaltern organisiert und öffentlich im Internet zur Teilnahme ausgeschrieben. Sie sind zum Beispiel über Stichworte wie “LARP-Kalender“, „LARP-Gate“ und „Con-Organizer“ oder über soziale Netzwerke wie Facebook zu finden. Natürlich findest du unsere Veranstaltungen auf unserer Homepage.
Um teilnehmen zu können, muss man ein dort hinterlegtes Anmeldeformular ausfüllen und einen Teilnehmerbeitrag überweisen. (siehe Link unter dem Artikel) Dieser fällt je nach Art und Dauer der Veranstaltung unterschiedlich hoch aus. Auch die Anzahl der Teilnehmer kann begrenzt sein, weshalb man sich oft mit längerer Vorlaufzeit anmelden muss.
Alle Cons auf dieser Homepage sind für Menschen ab 15 Jahren, Familien (auch mit kleinen Kindern) und generell alle Interessierten gedacht.
Für Neueinsteiger, Schüler oder Leute ohne Auto werden oft Mitfahrgelegenheiten und Zeltschlafplätze organisiert – die LARP Community gilt als äußerst hilfsbereit, sodass du dich nicht zu scheuen brauchst, den Veranstalter oder andere Teilnehmer um Hilfe zu bitten.
Bei der Orga, die unsere Cons durchführt, bkommst du beim ersten Mal vieles, was dir fehlt, nach Absprache gestellt.
Detailliertere Informationen über LARP findest du zum Beispiel im LARP-Wiki oder im deutschsprachigen Szenemagazin LARPzeit. Was genau du für eine bestimmte Con benötigst, das hängt von der Art der Veranstaltung ab. Die Website oder Social-Media Fanpage des Veranstalters vermittelt meist schnell einen ersten Eindruck. Darüber hinaus helfen viele Veranstalter und erfahrenen LARPer gern bei der Zusammenstellung der ersten Ausstattung.
Das besondere bei den Cons der Wehseland-Orga ist, dass du hier beim ersten Mal so gut wie keine Materialien, Gewandung oder Vorkenntnisse brauchst.
Sobald du erste Kontakte geknüpft, dich auf einer Con angemeldet und deine Grundausstattung gepackt hast, kann dein phantastisches Abenteuer beginnen!
Text in Anlehnung an Folgenden Artikel: https://www.tor-online.de/magazin/mehr-phantastik/larp-fuer-einsteiger-alles-was-du-ueber-live-action-role-playing-wissen Orginal Autor*in: Lena Krause
Nun aber bleiben Glaube, Liebe und Hoffnung. 1. Kor. 13,13
Wir wollen Glaube, Liebe, Hoffnung in unserer Arbeit leben.
Was heißt das genau -
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